125 Jahre Werkkunstschule Flensburg – 1992 – “Die Kunstwerk auf Entdeckungsfahrt”
Werkkunstschule- Flensburg 1992:
Eigentlich kann man das nicht in Worte fassen, und deswegen hab ich damals eine Zeichnung angefertigt, die vielleicht treffend das Zusammenspiel von Lehrkräften in jener legendären Zeit karikiert : Alle in einem Boot aber jeder für sich, beseelt davon, den richtigen Kurs zu halten…
Ganz ohne Worte ging es dann aber doch nicht…
Heraus kam das Blatt: Die „Kunstwerk“ auf Entdeckungsfahrt (1992):
Nichts bewegt sich, keine Segel, kein Banner.
Die Kogge „Kunstwerk“ der Werkkunstschule Flensburg ist ohne nötigen Schub.
Flaute, Stillstand auf glatten Wassern…Wäre da nicht die leise Strömung, die tosend alles über den Kante der Scheibe zu reißen droht, den Wasserfällen in die Ewigkeit … Im riesigen „Mare Tabula Rasa“ , diesem Sud der Bildhauerei tummelt sich die Sagen- und Märchenwelt: Neptun , der den Tag nutzt (auch den jüngsten) und seine 3 Nereiden sowie ein Seedrache, der vor Vergänglichkeit mahnt, eine Friedenstaube mit Lorbeerblatt , die froh ist, dass sie Flügel hat…, eine ominöse Hand von oben, die der Szene per Lampe Licht gibt und: „Der tapfere Zinnsoldat“, der Josef Beuys ist und nicht von Schamanen geheilt werden wird, trotz bevorstehendem Absturz…
aber das ist eine anderes Märchen: ….aktuelle Kunstgeschichte wird hier nur gestriffen…das soll so…
Lehrer der Werkkunstschule vom Heck bis zum Bug:
Aus der Kombüse schaut der „Bocuse“, Günther Roth: „Ich glaub hier brennt was an !“ Obendrauf löscht aus Überzeugung Bernd Münster das Ruderdeck mit Wasser : „Veni, vidi, vici! „Darüber im Kopfsprung begriffen springt Birgit Ramm: „Life is no picknick, Josef (Beuys) is Könick!“ Vielleicht ist auf dem Papierschiffchen noch Platz…
Im Krähennest Uwe Lukoschus, Mitglied im Flensburger Segelverein oder so ähnlich, jedenfalls in der Lage festzustellen : „Rand in Sicht!“
Das Floß zu Wasser lässt Uwe Appold, vielleicht auch um damit Birgit Ramm vor dem Ertrinken zu retten…und was sich sonst noch ergibt…Ja natürlich auch um in eine andere Richtung zu rudern, sich nicht mit den anderen treiben zu lassen.
Neben ihm in vorbildlicher Hamlet Pose und „Superman“ Kostüm steht Ove Ramm:
“ Design oder nicht Design…“ spricht er und macht damit nachhaltig Eindruck in der Welt des Sagens.
Meinolf Mandelartz am Bugspriet stellt zusammenfassend fest, was längst klar ist:
„Anatomisch gesehen ’ne Problemzone…“
Doch egal, was soll, das soll und da steht es ja auch in Marmorplatte gehauen:
„WERKKUNST IST die Vergegenständlichung einer Formabsicht mit Hilfe des und durch das Material, die Technik und die Fertigungs-ORGANISATION.“
Wenn das nicht schwer wiegt! Dann fröhliches organisieren und
weiterhin „Gute Fahrt!“ liebes „Kunstwerk“.
Fortsetzung folgt: Spickzettel zu den Lehrern 1991 – Who is who?